Samstag, 6. April 2013

Beobachtung PANSTARRS C2011 L4 die Zweite am 1. April 2013

Nachdem sich die Wolken seit meiner ersten Sichtung am 19.3. von der freundlichen Seite gezeigt hatten (immer reichlich vorhanden, vor allem in Richtung NW) war zu meinem nächsten „Wunschtermin“ am Abend des 1. Aprils (siehe Abbildung 1, oben) mit der Annäherung von Panstarrs C2011 L4, jetzt mit ca. 4.5 mag schon merklich dunkler seit Anfang März mit ca. 2.0 mag, und M31 dem Andromeda-Nebel überraschender Weise die Sicht besser, wenn auch die Beobachtungsbedingungen vom Balkon über die Straßenlaterne hinweg in die Dunst/Lichtglocke von Gießen nicht berauschend waren. Siehe dazu Abbildung 2, gleicher Aufnahmesetup, allerdings nur etwas tiefer gehalten, Panstarrs C2011 L4 sollte irgendwo knapp am oberen Bildrand sichtbar gewesen sein.

Nach dem ich mir dann eine Gegenlichtblende aus einer großen Styropor-Tafel gebastelt hatte, die die direkten Einstrahlungen der Laterne verhinderte, gings dann einigermaßen. Mit bloßem Auge vermochte ich nichts zu erkennen, im 10x42 Fernglas waren aber der Komet und M31 mit ca. 4° Abstand sofort auszumachen. Nach meinen ersten Erfahrungen wußte ich, mit 2 sec Belichtugszeit war nichts mehr zu machen, daher wurde die Kamera mit dem 70-200mm/2.8 auf meine grob eingenordete HEQ5 gepflanzt, um längere Belichtungszeiten ohne Strichspuren zu ermöglichen. Allerdings waren, wie sich zeigte, längere Zeiten als ca. 10 sec wegen der Hintergrundhelligkeit sowieso nicht zu erzielen. So resultierten die Aufnahme-Parameter F4 1600 ISO Serie1 bzw. F2.8 800 ISO jeweils 6 sec Belichtungszeit.
Nach den ersten Bildern mit 300mm/f4 vom Kometen alleine (Abbildung 3) wechselte ich auf das 70-200mm, um mit Brennweiten zwischen 70 mm und 135 mm den gewünschten Himmels-Ausschnitt abzudecken Abbildung 4 (mit ca. 70 mm). 
Danach versuchte ich noch drei Belichtungsreihen, um mit DeepSkyStacker ein besseres SNR zu erzielen. Serie 1 mit 1600 ISO, ca. 5 Aufnahmen, Fokus leidlich, Serie 2 mit 800 ISO und 40 Aufnahmen, Fokus schlecht und Serie 3 mit 800 ISO und Fokus leidlich, nach wieder ca. 40 Aufnahmen á 6 sec wurden die Bedingungen aber schlechter, der Komet kam tiefer an den Horizont (ca. 7° Höhe um kurz nach 22:10 Uhr) und damit war dann Schluß.
Zum Ende noch ein „stark“ bearbeitetes Bild aus dem Stack-Prozess (Abbildung 5) gegen 22:00 Uhr.

(Dies ist ein Beobachtungsbericht von unserem Mitglied Reinhard Stärk)